Ohne Titel ( Lutz Hollmann )
Deutschland

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Relief mit Kiefer, Nussbaum, Eibe oR 24x35 -800
Relief mit Kieger, Nussbaum, Eibe  mR 50x60

Abbildung mit Rahmen

Presseartikel

Direktverkauf durch Andalucia Arte
Titel: ohne Titel
Größe: ca. 24 x 35 cm ohne R.
Material: Relief mit Kiefer, Nussbaum, Eibe
 

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 Mit Holzbildern neue Wirklichkeiten schaffen

Von unserem Mitarbeiter Peter Otto

OSTERHOLZ-SCHARMBECK. „Holz ist Baustoff für die Sinne", erklärt Lutz Hollmann. Denn Holz sei warm und gemütlich, es rieche angenehm und fühle sich gut an. Und darum regt Holz den gelernten Tischlermeister auch zu gestalterischer Form an. Doch Hollmann formt keine Holzplastiken, er gestaltet seit 1993 „Holzbilder". Gegenwärtig können Besucher diese Werke in den Gängen des Kreiskrankenhauses betrachten.

Die Bilder bestehen aus übereinander geschichteten Holzscheiben. Dabei nutzt der Künstler die spannungsreiche Maserung der Holzbretter, die unterschiedliche Farbigkeit, krankhafte Aussparungen und Astlöcher sowie die vielfältigen Randformen. Das Holz findet Hollmann bei Spaziergängen am Ufer als angespültes Strandgut, vom Wasser ausgewaschen und vom Sand geschmirgelt. Er entdeckt abgebrochene Äste im Wald, stöbert im Abfall von Sägewerken.

Die Fundstücke sägt und schleift er zu Hause in schmale Brettchen. Dabei achtet er auf Aussehen und Zustand des Holzes. Einige Bretter zeigen eine hervorstechende Maserung mit einer auffallenden Linienführung, bei anderen fallen lang gezogene Wachstumsringe auf, es gibt Holzscheiben, die von Würmern durchbohrt und zerfressen sind, dabei haben sich Löcher gebildet und röhrenartige Gänge. Baumscheiben zeigen unregelmäßige Ränder, an denen hier und da noch dunkle Rinde haftet. Die Farbe der Hölzer reicht von einem lichten Beige, über Orange bis zu Rotbraun und Schwarz.

In einigen Stücken wechseln die Farben.

Diese unterschiedlich gezeichneten und farbigen Holzteile, die durchbrochen und ausgehöhlt sind, ordnet Hollmann zueinander, er entwirft und verwirft. Diese Zuordnung sei ein langwieriger Prozess, berichtet der Künstler. Denn Farbe und Materialstruktur müssten zueinander passen, um einen Bildinhalt herzustellen. Die Holzmaserung schafft- Bewegung, die Wachstumslinien sind in sich gekrümmt, wellig schwingend, sie nähern sich und laufen auseinander.

Mit diesen Holzstrukturen schafft der Künstler eine neue Wirklichkeit, wenn er mehrere Holzscheiben hintereinander setzt und damit eine Raumillusion herstellt. Diese Raumillusion erreicht Hollmann einmal durch die Holzmaserung, zum anderen entsteht auch ein wirklicher Raum, wenn der Künstler unterschiedlich starke und geformte Holzscheiben übereinander setzt, so dass sich gleichsam eine Kulisse mit Vorn und Hinten bildet. So scheinen sich Strandzonen vor einer Wasserfläche auszubreiten, weiträumige Landschaften dehnen sich zwischen Bergkämmen und Hügelketten. Fossile Gestalten erheben sich vor einem welligen Horizont, weite Täler breiten sich zwischen felsigem Gestein aus. In einigen Bildern fühlt sich der Betrachter an Max Ernst erinnert, der auch mit strukturellen Mitteln eine neue Wirklichkeit schuf. Und es ist erstaunlich, welche Vielfalt an Besonderheiten gewachsene Hölzer aufweisen und damit neue Sichtweisen ermöglichen. Mit dem „Blick des Sehenden" entdeckt der Künstler darin Kegel und Stufen, flirrendes Sonnenlicht und strudelndes Wasser.